
Die U21 hat denkbar knapp den EM-Titel verpasst. Bitter, doch auf lange Sicht gibt es Wichtigeres.
90+1. Latte. 120+1. Latte. Rückblickend schmerzt es natürlich, dass der deutschen U21-Nationalmannschaft Zentimeter zum Gewinn der Europameisterschaft fehlten. Das Team von Coach Antonio Di Salvo galt als die beste Mannschaft des Turniers in der Slowakei, hatte viele tolle Auftritte hingelegt, toll kombiniert, stark gekämpft und jeden Gegner besiegt.
Sogar auf den Tag genau zwei Jahre lang hatte die U21 den Platz nicht mehr als Verlierer verlassen. Ausgerechnet die Engländer waren es, die es 2023 vollbrachten, die Deutschen zu besiegen. Nun also waren es erneut die ‚Young Lions‘, an denen der DFB-Nachwuchs scheiterte.
Doch bei allem Ärger und so bitter diese Finalpleite auch ist: Am Ende ist der Titel nur etwas wert, wenn er auch Einfluss auf die A-Nationalmannschaft hat. Noch heute sind die deutschen U21-Champs von 2009 in aller Munde. Denn eine Reihe der Titelträger waren 2014 feste Säulen der Mannschaft, die in Brasilien den Weltmeistertitel holte. Und wer erinnert sich heute noch – bei allem Respekt und der damaligen Freude – wirklich an die deutschen Nachwuchs-Europameister von 2017 oder 2021?
Viel wichtiger ist es, dass sich in dieser so leidenschaftlich kämpfenden Mannschaft einige Spieler tatsächlich für höhere Aufgaben empfohlen haben. Bundestrainer Julian Nagelsmann sollte nun einen guten Eindruck bekommen haben, wen er für die kommenden Aufgaben in der WM-Qualifikation und womöglich auch das große Turnier im nächsten Jahr im Auge behalten sollte. Und die Engländer? Denen gilt es natürlich zu gratulieren. Eine Titelverteidigung ist aller Ehren wert. Und es bleiben zwei EM-Finals in Folge natürlich im Gedächtnis. Aber eben vor allem die verlorenen der großen „Three Lions“ 2021 und 2024.