Özcans Entscheidung: Etwas vor den Kopf gestoßen

Özcans Entscheidung: Etwas vor den Kopf gestoßen

Salih Özcan wird künftig das Trikot der türkischen Nationalmannschaft tragen. Die Umstände seiner Entscheidung stoßen etwas sauer auf.

Die Entscheidung ist gefallen: Bundestrainer Hansi Flick wird in Zukunft nicht auf die Dienste von Salih Öczan zurückgreifen können. Der zentrale Mittelfeldspieler des 1. FC Köln hat sich dazu entschieden, für die Türkei – das Heimatland seiner Eltern – aufzulaufen. Der türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz hat den ‚Sechser’ schon für das kommende Länderspiel gegen Italien nominiert. Beide kennen sich bestens: im Sommer 2021 wurden sie gemeinsam U21-Europameister mit Deutschland.

Natürlich muss man Özcan zu seiner steil bergauf laufenden Karriere beglückwünschen. Für jeden Spieler ist es etwas Großartiges, in die Nationalelf berufen zu werden. Dennoch verwundert der Zeitpunkt der Entscheidung. Erst nach dem 1:1 gegen Borussia Dortmund am vergangenen Sonntag hatte Özcan, auf Nachfrage des Reporters, ob es ein Gespräch mit Flick gab, bei ‚DAZN‘ erläutert: „Wir haben wirklich darüber geredet – aber ich habe das so abgesprochen, dass ich die Saison gut zu Ende spielen und meine Leistung im Verein abrufen will. Dann sieht man, was in der Zukunft ist.“

Absprache mit Flick kaum etwas wert

Nun hat Özcan aber schon wenige Tage nach seiner Aussage seine Entscheidung gefällt und reist sogar direkt zur Nationalmannschaft. Volle Konzentration auf die Aufgaben im Verein sieht anders aus. Da kann man sich als Fan des ‚Effzeh‘ schon etwas vor den Kopf gestoßen fühlen, denn die ‚Geißböcke‘ haben in dieser Saison noch das Erreichen der Europa League vor Augen. Und auch der Bundestrainer dürfte sich ob der Absprache ärgern. Flick hatte dem Kölner via ‚EXPRESS‘ die Tür geöffnet: „Salih ist absolut im Blickfeld.“

Der Super-GAU wäre, wenn Özcan verletzt in die Domstadt zurückkehren würde. Bleibt zu hoffen, dass Die Nr. 6 der Kölner weiter die phänomenale Leistung bringt, die er in dieser Saison bislang auf dem Platz gezeigt hat. Dann wird es sicherlich noch mehrere Anrufe von Stefan Kuntz geben.

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